The Swinghouse All Stars 1961 - 2011 50 Jahre "Jazz made in Karlsruhe"
Eine der ältesten Bands des traditionellen Jazz in Süddeutschland sind die Karlsruher „Swinghouse All Stars“. In Karlsruhe ist es die älteste Band mit der am längsten durchgehenden Tradition. 1961 gründeten Schüler aus Karlsruhe-Durlach zunächst unter dem Namen "Mama's Washhouse Stompers" eine Jazzband. Viele Jahre widmete man sich ganz dem Dixieland-Jazz europäischer Prägung. In den siebziger Jahren änderte sich die Stilrichtung. Die Band trat jetzt unter "Washhouse Stompers" auf und pflegte den Chicago-Jazz im Stil der Bands um Eddie Condon.
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Ende der achtziger Jahre gab es eine erneute Zäsur. Aus dem Washhouse wurde Swinghouse. Die Band fühlte sich jetzt mehr dem Swing der 30er und 40er Jahre verbunden. Mit den Highlights aus dem „Great American Songbook“ wurde ein interessantes Konzertprogramm erarbeitet. In den fünf Jahrzehnten der Bandgeschichte gab es viele interessante Begegnungen und gemeinsame Jazz-Konzerte mit europäischen und amerikanischen Jazzgrößen. Wild Bill Davison, Billy Mitchell, Tom Saunders, Danny Moss, Rod Mason, Oscar Klein und Helena Paul traten mit der Band auf. Etliche Gastspiele führten die Gruppe ins europäische Ausland: In Holland, Spanien, Griechenland und in der Schweiz warb die Band für den Jazz „Made in Karlsruhe“. In den neunziger Jahren besuchten die Swinghouse All Stars mehrmals die Jazzmetropople New Orleans und traten dort in verschiedenen Clubs mit einheimischen Musikern auf. |
Die Presse schreibt: "Nicht nur, dass sie ein Stück älterer, manchmal schon vergessener Jazzmusik wieder bunt und voller Leben entstehen lassen, sie tun dies auch mit einem sprühenden Feuerwerk an Witz, Spaß und Spiellaune. Was bei ihnen rüberkommt ist außer einer humorgespickten lebenslustigen Musik auch eine Art Lebensgefühl, das sich schwer beschreiben, aber um so deutlicher fühlen lässt."
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Vom Washhouse zum Swinghouse
50 Jahre Jazz aus Karlsruhe
Die Schulband in den sechziger Jahren
Im Jahr 1961 gründeten Schüler der Friedrich-Realschule und des Markgrafen-Gymnasiums in Karlsruhe-Durlach „Mama’s Washhouse Stompers“. Der Name bezog sich auf eine Waschküche, in der zeitweise geprobt wurde. Man „jazzte“ vor allem zum eigenen Vergnügen. Der erste öffentliche Auftritt für die Mama’s, wie sie liebevoll genannt wurden, war 1963 in der Moninger Gaststätte an der Hauptpost in Karlsruhe. Weitere folgten z.B. im Karlsruher Jazz Club „C 54“, bei verschiedenen Festen und 1967 auf der Karlsruher Bundesgartenschau. Bis 1968 blieb die ehemalige Schülerband zusammen.
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v. l. Bernd Meissner, clarinet - Peter Trüb, guitar - Werner Grub, trumpet - Hans-Peter Schucker, drums - Gerhard Stolz, bass Peter Clev, trombone - 1969 Festhalle Karlsruhe-Durlach |
1971 wurde der neue Proberaum in der Karlsruher Waldstadt eingeweiht, in dem die Band bis in die achtziger Jahre probte. Im Jahr darauf engagierte uns die "Sozialliberale Wählerinitiative Köln" für den Wahlkampf zur vorgezogenen Bundestagswahl am 19. November 1972. Den Kontakt hatte das Büro des damaligen Karlsruher SPD Bundestagsabgeordneten Dr. Peter Corterier hergestellt. Unser Engagement führte uns u.a. nach Wuppertal in den Wahlkreis von Hans-Dietrich Genscher. Ein echtes Highlight war dann unser Auftritt im Bahnhof Rolandseck in Remagen. Die Rattles, Ulrich Roski, Schobert & Black, Henning Venske, Katja Ebstein und Hannes Wader waren bei der "Liberalen Fete" mit dabei. Karl-Hermann Flach, damaliger Generalsekretär der FDP, fand Gefallen an unserer Band und setzte sich zusammen mit Außenminister Walter Scheel spontan ans Schlagzeug, um den Takt anzugeben. So war denn auch in der nächsten Ausgabe des „Stern“ bei „Prominenten in den Mund geschoben“ zu lesen. „ ...aber den Rhythmus und das Tempo bestimmt die FDP“. Nach dem Wahlsieg lud Karl-Hermann Flach die Band zu seiner Wahlkreisparty nach Steinbach im Taunus ein. Ob er sich wohl als Schlagzeuger bei den Mama’s bewerben wollte? Schrieb er doch in der Einladung:...“ und ich werde mich wieder als Schlagzeuger um exakte Konturen bemühen“. Noch bis ins hohe Alter besuchte Dr. Peter Corterier, der 1981 als Staatsminister im Auswärtigen Amt in die Regierung von Helmut Schmidt berufen wurde, unsere Konzerte in der Durlacher Traube. Für ihn und seine Begleiter war stets der runde Tisch vor der Bühne reserviert. In seiner Gesellschaft befand sich auch öfter der damalige Botschafter von Burkina Faso Dr. Ulrich Hochschild.
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1972 kam die erste LP heraus, um den musikalischen Stand zu dokumentieren. Mittlerweile war die Band in Karlsruhe so populär, dass fast kein Fest ohne die Stompers stattfand. Die Badischen Neuesten Nachrichtern schrieben damals in einem Artikel: „Ehemalige Schülerband heute eine der beliebtesten Jazzformationen Süddeutschlands“. Werner Grub verließ 1973 die Band, um in Berlin ein Studium aufzunehmen. Für ihn kam Trompeter Dieter Schneider aus Pforzheim. Der SDR engagierte uns oft für Live-Sendungen und die Stadt Ettlingen nahm uns als Maskottchen mit nach Groningen (Holland) zur internationalen Vorentscheidung bei „Spiel ohne Grenzen“. In dieser Spiel-Show im Fernsehen standen sich Mannschaften verschiedener Städte bei sportlichen Aktionsspielen im nationalen und internationalen Vergleich gegenüber. Zurück in Karlsruhe traten die Stompers im Konzerthaus auf bei „Ein Platz an der Sonne“ (ARD Fernsehlotterie) zusammen mit Peter Horton, Helga Feddersen, Dunja Rajter, Mike Krüger, Hoffmann & Hoffmann, Schobert & Black.
Als die Band eines Tages ein Engagement bei einer Live-Sendung im Studio Karlsruhe hatte, und unser Posaunist Peter Clev ausfiel, konnten wir für diesen Auftritt den bekannten Karlsruher Maler Hans Martin Erhardt - mit dem wir freundschaftlich verbunden waren - gewinnen. Er spielte neben der Gitarre auch Posaune und traute sich nach kurzer Probe, die Herausforderung anzunehmen.
1976 folgte dann die zweite LP: “I’ve Found A New Baby“ und in der Festhalle in Karlsruhe-Durlach wurde der 15. Geburtstag zusammen mit der Band von Trompeter Rod Mason aus Großbritannien gefeiert.
Ein weiterer Höhepunkt waren 1978 drei Konzerte mit dem amerikanischen Trompeter Wild Bill Davison. Die Washhouse Stompers kannten ihn von zahlreichen Aufnahmen, die er mit Musikern aus Chicago und New York gemacht hatte und freuten sich sehr, mit ihm zu spielen, hatte er doch Jazzgeschichte geschrieben. Er war in den fünfziger Jahren einer der wichtigsten Trompeter des „Chicago-Stils“, einer „weißen“ Stilrichtung innerhalb des Dixieland-Jazz. Selbstverständlich stand bei seiner Ankunft die richtige Whiskysorte parat. Die Auftritte im Karlsruher Jazz Club, im Badischen Staatstheater und im legendären Pforzheimer Jazzkeller in der Rudolfstraße wurden ein großer Erfolg.
Ein gern gesehener Gast in den siebziger Jahren war Trompeter Bernd Birkhahn - damals Schauspieler am Badischen Staatstheater (heute Wiener Burgtheater) - wenn er bei einem unserer Karlsruher Konzerte plötzlich auftauchte und bei uns einstieg. So war auch in den BNN zu lesen: "Eine Premiere ganz eigener Art gab es beim Karlsruher Jazzclub im Postwirtkeller zu hören: Mitten im Konzert der Karlsruher Dixielandmatadoren "Mama's Wahhouse Stompers" erschien Bernd Birkhahn, ansonsten in Diensten des Badischen Staatstheaters. Aus einer Plastiktüte holte er sein Kornett und stieg ohne zu zögern ein. Die "Stompers", ob dieser unerwarteten Verstärkung keineswegs böse, hätten den musikalischen Mimen gern verpflichtet, aber für Bernd Birkhahn geht die Schauspielerei bisher vor." Im Spielfilm "Schenk mir dein Herz", der 2011 in die Kinos kam, spielte B. Birkhahn den Schlagzeuger Max Pinas. Jazzlegende Paul Kuhn saß in diesem Film am Piano.
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Die Washhouse Stompers
Ende der siebziger Jahre nannte sich die Band nur noch Washhouse Stompers. Für Dieter Schneider spielte jetzt Klaus Beisbarth vom Stuttgarter Dixieland & Swing Orchestra die Trompete. Als im Januar 1980 der traditionelle Neujahrsempfang der Stuttgarter Landesregierung zum ersten Mal nicht im Stuttgarter Schloss, sondern in der Karlsruher Schwarzwaldhalle stattfand, gehörte ein Auftritt der Washhouse Stompers ebenfalls zum Programm.
Viele Jahre traf man sich an Fasching nach dem Karlsruher Umzug im Wirtshaus am Bahnhof in Hagsfeld und schwofte zu Dixielandklängen der Stompers. Das urige Wirtshaus, mit seinen bemalten Holzwänden und dem großen Bett als Sitzgruppe, war bei den Karlsruhern beliebt, konnte man doch hier bereits den Orginal Elsässer Flammkuchen essen. Außerdem spielte die Band regelmäßig in Richard's Bahnhof bei der Reihe „Jazz am Freitagabend“, die ich zusammen mit dem Wirt, Richard Baier, ins Leben gerufen hatte.
Lange Jahre wurden alle neuen Bürger der Stadt Karlsruhe von den Washhouse Stompers bei der Jungbürgerfeier musikalisch begrüßt und in ihr weiteres Leben entlassen. Ob sie sich für diese Art Musik auch in Zukunft begeistern würden, konnte nicht festgestellt werden. Jedenfalls wurde die Band lange Zeit bei diesem Fest engagiert.
Anfang der achtziger Jahre, das letzte Gründungsmitglied G. Stolz und zwei weitere Mitglieder P. Trüb und P. Clev hatten die Band verlassen, gab es eine weitere Zäsur. Ab diesem Zeitpunkt spielten bei den Washhouse Stompers neben Schlagzeuger und Bandmanager Hans-Peter Schucker noch der Karlsruher Klarinettist Bernd Meissner. Die weiteren Mitmusiker kamen aus Heidelberg (Günter Mackowiak tb, Jürgen Mattern p, Hans O. Hübner b, und aus Stuttgart Eberhard Krieg tp). 1983 flog die Gruppe auf die Kanarischen Inseln und trat dort für zwei Wochen im Club Aldiana auf. Ein Jahr später ging’s für den gleichen Club auf die Insel Kreta, jetzt mit Trompeter Peter Pokorny aus Frankfurt.
Mitte der achtziger Jahre war die Band öfter in Baden-Baden zu hören. Wir traten beim Stadtfest auf, bei Feiern im neuen Schloss, im Golf Club, in den Steigenberger Hotels und in der Weihnachtszeit bei einem privaten Fest im Haus von Kunstsammler Frieder Burda. Franz Burda, der älteste der drei Brüder, überraschte an jenem Abend als Sänger. Er stieg kurzerhand bei uns ein und überzeugte durchaus bei zwei Titeln mit seiner Stimme. Bei einem weiteren privaten Fest in Baden-Baden, das im Hause der Familie Mann gefeiert wurde, war die Band ebenfalls engagiert.
Rechtzeitig zum 25 jährigen Jubiläum 1986 erschien beim britischen Label „Black Lion Records“ die dritte LP der Washhouse Stompers: „There’ll Be Some Changes Made“ (BLM 51110) mit Trompeter Andy Lawrence. Andy hatte der Band noch einmal neue „Flügel“ verliehen, denn wir spielten in dieser Besetzung mit enormen Drive. Neben klassischen Dixielandnummern finden sich auf dem Album zwei selten gespielte Titel: "Since You First Came My Way" und eine Kompositon von Andy Lawrence "Special One". Den Text auf der Rückseite des Plattencovers hatte Rod Mason für uns geschrieben.
Der 25. Geburtstag der Washhouse Stompers wurde zunächst im August mit allen ehemaligen Mitgliedern der Band bei der Turnerschaft Durlach auf der Hub gefeiert und im September des gleichen Jahres veranstalteten die „Stompers“ zu ihrem Geburtstag noch einen Jazzbandball im Kühlen Krug. Dazu hatten wir Trompeter Rod Mason verpflichtet und eine weitere Band, "Swing Packet", aus Stuttgart. Zwei Jahre nach dem 25 jährigen Jubiläum, bei einem Konzert auf der Landesgartenschau im Ettlinger Schloss, spielte die Gruppe zum letzten Mal in ihrer bisherigen Besetzung.
The Swinghouse All Stars Vom Washhouse zum Swinghouse - Die neunziger Jahre mit der All Star Band
Noch im selben Jahr trat die Band mit einer moderneren musikalischen Ausrichtung auf. Auch beim Namen gab es eine Korrektur. "Stompers" wurde durch "All Stars" ersetzt. So nannte sich die Band nicht mehr "Washhouse Stompers", sondern bis in die Mitte der neunziger Jahre "Washhouse All Stars" und danach "Swinghouse All Stars".
Vorausgegangen war ein Rechtsstreit um das Namensrecht der Band. Klarinettist Bernd Meissner hatte ohne Wissen der Bandmitglieder beim Deutschen Patentamt in München das Namensrecht (Washhouse Stompers) erworben. Nach einem Vergleich vor dem Mannheimer Landgericht zwischen Meissner und Schucker führte ich die Band in den folgenden Jahren unter "Washhouse All Stars" weiter. Bernd Meissner trat gelegentlich mit anderen Musikern bis zu seinem Tode (2007) ebenfalls im Karlsruher Raum unter dem alten Namen "Washhouse Stompers" auf.
Von 1988 an spielten meist überregional bekannte Musiker in meiner Gruppe, die sich ganz dem Swing der 30er und 40er Jahre verschrieben hatte. 1991 feierte die Band in der Karlsburg in Durlach das 30-jährige Jubiläum. Gleichzeitig erschien die erste CD: „Jazz Classics“, die in den Bauer Studios Ludwigsburg aufgenommen wurde. Zur Besetzung gehörten: Trompeter Colin Dawson, Posaunist Alexander Katz, Klarinettist Charly Höllering, Pianist Thilo Wagner, Bassist Wolfgang Mörike und Schlagzeuger und Bandleader Hans-Peter Schucker.
1991 wurde die Band für den Karlsruher Opernball im Badischen Staatstheater engagiert, der bis in die Morgenstunden dauerte. Da wurde einiges an Stehvermögen von uns abverlangt. Wir spielten im Foyer und fanden den Ort nicht sonderlich attraktiv. Noch im gleichen Jahr traten wir bei einem Konzert zum 30-jährigen Band-Jubiläum mit Trompeter Oscar Klein in der Durlacher Karlsburg auf und wenig später ebenfalls mit ihm in der Durlacher Traube. Oscar zog es immer vor nach dem Konzert nicht im Hotel, sondern bei mir zuhause zu nächtigen. Leider hatte er die Angewohnheit zu nächtlicher Stunde noch lautstark Musik zu hören. Da er schwerhörig war, drehte er den Pegel ziemlich auf, so dass ich und andere Bewohner Mühe hatten, Schlaf zu finden. Bei einem Engagement im Hotel Funk auf dem Dobel hatte ich die Gelegenheit als Vertretung den tschechischen Bassisten Vinzenz Kummer zu engagieren. Er war viele Jahre in der Band von Ladislav Stajdl, die Karel Gott auf seinen Tourneen begleitete. Mehrere Jahre gehörte Vinzenz auch den schweizer Tremble Kids von Werner Keller an.
In den folgenden Jahren spielten die All Stars immer wieder mit Gästen im Sandkorntheater, in der Badisch Bühn’ oder in der Durlacher Karlsburg. Oscar Klein, der frühere Trompeter der Dutch Swing College Band, Trompeter Tom Saunders aus Detroit, der New Yorker Tenorsaxophonisten Billy Mitchell und der britsche Tenorsaxophonist Sir Danny Moss wurden von uns begleitet. 1996 nahm die Band eine weitere CD in den Bauer Studios auf. Sie erschien unter dem Titel: „Swing That Music“. Alexander Katz und der Saxophonist der SWR-Bigband, Pierre Paquette, hatten die Arrangements für die Aufnahmen geschrieben.
Auch beim KSC waren wir engagiert. Zunächst spielten wir im August 1976 auf der Geburtstagsfeier des KSC Trainers Kalli Rühl. Präsident Roland Schmider hatte uns für die Feier verpflichtet. Damals waren beim KSC Spieler wie Jürgen Kalb, Raimund Krauth und Winfried Schäfer in der Mannschaft. Im Januar 1997 trat die Band nochmals im Karlsruher Ramada Hotel beim Neujahrsempfang des Karlsruher Sport Clubs auf. Ein ehemaliger Mitspieler unserer Band hatte den Gig vermittelt. Der damalige Star der Mannschaft, Thomas Häßler, erschien leider nicht zur Feier. Dafür Spieler wie: Dirk Schuster, Michael Tarnat, Manfred Bender, Thorsten Fink, Sean Dundee, Edgar Schmitt und Sergei Kiryakov.
Ein Highlight in der Bandgeschichte waren die Konzertreisen in den Süden der USA. Von 1996 bis 1999 flogen die All Stars jeweils an Ostern mit einer großen Anzahl von Fans in die Geburtsstadt des Jazz, New Orleans und gaben dort mehrere Konzerte.
Vor der Jahrtausendwende ergab sich eine weitere Änderung in der Besetzung. Posaunist Alexander Katz spielte nach zehn Jahren nicht mehr in der Band und Lindy Huppertsberg ersetzte Bassist Wolfgang Mörike. Von nun an traten die All Stars im Quintett mit zwei Bläsern und Rhythmusgruppe auf. 1999 und die folgenden Jahre bis 2005 nahm die Band an der „Durlacher Jazz-Night“ teil, die in der Halle der Orglfabrik in Karlsruhe-Durlach stattfand. Im Januar 2002 wurde dort das Konzert der Band mitgeschnitten und auf einer CD veröffentlicht. "The Swinghouse All Stars live - Jazz Night in der Orgelfabrik", erschien in der Besetzung mit: Colin Dawson (Trompete), Charly Höllering (Klarinette), Thilo Wagner (Piano), Lindy Huppertsberg (Kontrabass) und Hans-Peter Schucker (Schlagzeug).
Swinghouse All Stars 2012 Hans-Peter Schucker - Lindy Huppertsberg - Stephan Holstein - Colin Dawson - Thilo Wagner
Auch im neuen Jahrtausend bleibt die Band auf Kurs
Anfang November 2000 traf sich die Band in Sandhausen im Klangstudio von Winfried Leyh zu Aufnahmen mit dem Tenorsaxophonisten Danny Moss, Bassist Günter Lenz, der in den sechziger Jahren im Albert Mangeldorff Quintett spielte und zu den wichtigsten europäischen Bassisten jener Zeit zählt und dem Stuttgarter Pianisten Harald Schwer. Die Aufnahmen aus dieser Studio-Session erschienen auf der CD "Late Night Jazz".
Im gleichen Jahr begegnete ich der schwarzen Sängerin Helena Paul aus London, die ich für das Karlsruher Ludwigsplatzfest und weitere Konzerte engagierte. Bekannt wurde Helena durch ihre Zusammenarbeit mit Phil Collins, Peter Gabriel, Fischer Z, Wet Wet Wet, Edo Zanki, Xavier Naidoo, und Masterboy.
Bei der "Offerta" in den Karlsruher Messehallen waren wir einige Jahre live im Baden Radio zu hören. 2001 traten wir zusammen mit Tenosaxophonist Danny Moss und Bassist Günter Lenz bei einer Matinee im Karlsruher Landratsamt auf. Auch Joschka Fischer wurde von uns im Konzerthaus in Karlsruhe musikalisch begrüßt. Und schließlich gaben die All Stars zu Beginn des Jahres 2002 ein Konzert in der Reihe: „Kunst Kultur Karstadt" anlässlich des 40-jährigen Jubiläums. Kurz vor Weihnachten 2002 flogen wir nach Colombo, Sri Lanca. Dort traten wir drei Wochen im herrlich gelegenen "Mount Lavinia" auf, dem ehemaligen britischen Gouverneurssitz.
In den Jahren danach gastierten wir im renommierten "Jazz Tone" Lörrach, im Kloster Reuthin in Wildberg, beim Jazz-Sommer in Bad Liebenzell, im Waiblinger Bürgerzentrum, in der Alten Kelter in Korb, beim Karlsruher Stadtfest, der Karlsruher Museumsnacht und in den Jazz Clubs von Aidlingen, Ettlingen, Karlsruhe, Köngen, Landau, Ludwigsburg, Stuttgart, Ulm, Weinstadt, im Pforzheimer Domicile und live beim SWR 3 Fernsehen in Baden-Baden. Nicht unerwähnt bleiben soll das langjährige Domizil der Band. Im Durlacher Gasthaus "Traube" in der Marstallstraße traten die All Stars von 1976 bis 2012 regelmäßig im Frühjahr und Herbst auf. Sowohl die Musiker als auch das Publikum liebten die dortige Atmosphäre.
Mit dem plötzlichen Tode des Klarinettisten Charly Höllering im Mai 2009 verloren wir einen außergewöhnlichen Jazz-Musiker. Er war einer der bedeutensten Swing-Klarinettisten in Deutschland. Über 20 Jahre gehörte er der Band an. An seiner Stelle spielten die Jahre danach Pierre Paquette oder Stephan Holstein an Klarinette, Alt- und Tenorsaxophon, Colin Thomas Dawson oder Gerhardt Mornhinweg an Trompete u. Flügelhorn u. in der Rhythmusgruppe Pianist Thilo Wagner, Bassistin Lindy Huppertsberg sowie Schlagzeuger und Bandleader Hans-Peter Schucker. Swinghouse All Stars 2018 Lindy Huppertsberg - Stephan Holstein - Thilo Wagner - Peter Schucker - Gerhardt Mornhinweg
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- - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - - Meine Konzerte mit den Chicagoans und Alexanders Ragtime Band in Karlsruhe
Seit 1981/82 nutzte ich vermehrt meine Kontakte in Karlsruhe um mit verschiedenen Stuttgarter Bands, bei denen ich in jener Zeit spielte, im Badischen aufzutreten. Im Mai 1981 hatte ich Ferdinand Keller - Moderator bei der Südwestfunk-Welle SWF3 - zum Konzert der Chicagoans in Richard's Bahnhof eingeladen, bei dem wir den kanadischen Saxophonisten Jim Galloway und die schwarze Bluessängerin Carrie Smith aus den USA begleiteten. Das Konzert wurde damals aufgezeichnet und war auf Kassette erhältlich. Ferdinand, selbst gelernter Percussionist, mit dem ich freundschaftlich verbunden war, begeisterte sich sich für unseren Jazz und engagierte die Band gelegentlich für Veranstaltungen in Baden-Baden.
Im Theatersaal der Brigande Bühn in Hagsfeld betrieb Richard Baier 1982 das Kleinkunsttheater "Carussell". Hier trat ich zunächst mit den "Washhouse Stompers" auf. Danach begleiteten wir mit "Alexanders Ragtime Band" den amerikanischen Saxophonisten Benny Waters. Kurz darauf folgte ein Gastspiel mit den "Chicagoans" und Beryl Bryden. Bei diesem Abend demonstrierte Beryl im „Coney Island Washboard Blues“ ihre Perkussionstechnik auf dem Waschbrett. Noch im gleichen Monat gab es ein weiteres Konzert der "Chicagoans", bei dem Dick Cary im "Carussell" unser Gast war. Bekannt wurde dieser 1947 als Pianist der Louis Armstrong All Stars. Dick hatte für unsere 1982 erschienene LP "Wanted" das Arrangement zu "Laura" geschrieben und es unserem Bandleader Klaus Bader zur Geburt seiner Tochter Laura überreicht. Bei dieser Aufnahme spielt Dick sowohl Piano als auch Althorn.
1982 knüpfte ich Kontakte zum Karlsruher Hilton Hotel. Im "La Cave" des Hotels spielte ich daraufhin mit den Chicagoans sonntags zum Brunch, zuerst mit Dick Cary, später mit Beryl Bryden. Dem damaligen Chef des Hotels, Herrn Fritz, gefiel unser seriöses Auftreten im feinen Zwirn und vor allem natürlich unsere swingende, dezente Jazz-Musik. Als Beryl bei ihm über ihre geringe Gage in seinem Hause klagte, lud er sie spontan ein, für ein paar weitere Tage kostenlos im Hotel zu logieren. Das gefiel der alten Dame - sie hatte die sechzig bereits überschritten - und so ließ sie sich vom Personal verwöhnen. Am meisten aber freute sie sich, wenn Direktor Fritz an ihren Frühstückstisch trat und einen kleinen Plausch mit ihr hielt.
Genervt von Beryls ausgefallenen Wünschen grassierte in der Band der Spruch: "Lieber einen Barrel Öl, als eine Beryl Bryden." Machmal war es eben schwierig, der Diva gerecht zu werden. Am liebsten aber ging Beryl mit Klaus in sein Versandhaus, um sich dort die schönsten Stoffe für ihre Garderobe auszusuchen.
Der Karlsruher Jazz Club
Beim Karlsruher Jazz Club interessierte man sich in den achtziger und neunziger Jahren wenig für die älteren Jazz-Stile, so dass ich nur selten mit einer meiner Gruppen für ein Konzert im Club gebucht wurde. Deshalb suchte ich andere Spielstätten in Karlsruhe. Das waren Richard's Bahnhof, d'Badisch Bühn, das Sandkorn Fabriktheater, und in Durlach die Traube, die Festhalle, die Orgelfabrik und die Karlsburg. Nachdem Roland Blume dem Club nicht mehr vorstand, spielte Oldtime Jazz im Programm des Clubs keine Rolle mehr. Der langjährige Programmgestalter (1983 - 2007) Rudolf Theilmann war Free Jazzer. Sein Interesse galt dem modernen, zeitgenössischen Jazz.
Der traditionelle Jazz wurde in Karlsruhe - so meine Erfahrung - meist nur belächelt und als qualitativ minderwertig angesehen. Das lag meines Erachtens daran, dass in Deutschland dieser Jazz-Stil in der Regel von Amateuren gepflegt wurde und es in Karlsruhe keine Oldtime-Szene wie zum Beispiel in Hamburg gab. Auch im benachbarten Stuttgart hatte der traditionelle Jazz einen anderen Stellenwert. In der dortigen Jazz Society gab es eine große Anzahl an Gruppen, die die älteren Jazz-Stile pflegten und bei denen zum Teil hervorragende Musiker in der Band waren. Bei der Darktown Jazzband spielten beispielsweise Musiker aus dem Orchester Erwin Lehn: Klaus Osterloh (Trompete) und Joe Gallardo (Posaune). Als weiterer Bläser gehörte Klarinettist Charly Höllering der Band an und am Piano saß Werner Lener, der auch in den modernen Stilen zu Hause war.
Schupi kontra Jazz Club
Im Oktober 1994 gaben die Swinghouse All Stars mit ihrem Gast Sir Danny Moss ein Konzert in Schupis Badisch Bühn. Viel lieber wären wir natürlich mit Danny im Karlsruher Jazz Club aufgetreten. Dort stand ein Flügel auf dem Podium und es gab eine PA-Anlage + Techniker. Eine Anfrage beim Club wäre zwar möglich, aber letztlich sinnlos gewesen. Denn hier, so der Vorsitzende des Clubs Bernhard Henkel, "treten die echten Stars auf." So fand ein weiteres Konzert der Band in Grünwinkel bei unserem Freund und Gönner "Schupi" Peter Schuster statt.
Die Kulturredaktion der BNN hatte immerhin Peter Bastian den Auftrag erteilt, über unser Konzert in der Badisch Bühn zu berichten. Zu Beginn des Konzerts trat Theaterchef Schupi ans Mikrofon. Erfreut, dass sein Haus so gut besucht war, suchte er nach einer Erklärung, die er lautstark verkündigte. "Was man im Karlsruher Jazz Club über sich ergehen lassen müsse, könne man ja nicht mehr als Musik bezeichnen." Mit diesem Spruch provozierte er die Verantwortlichen des Jazz Clubs, die sich oftmals über zu wenige Besucher ihrer Konzerte beklagten.
Die Antwort der Vorsitzenden Henkel und Theilmann ließ nicht lange auf sich warten. In ihrem Leserbrief empfahlen sie Schupi sich das Programm des Jazz Clubs "gut anzusehen." Dann könne er feststellen, dass der Club "echte Stars" nach Karlsruhe holt wie Joachim Kühn, Albert Mangelsdorff oder Wolfgang Dauner. Die Bemerkung endete dann mit: "Also Schupi: Daß i net lach!". Schade war nur, dass wir in diesen Streit mit hineingezogen wurden, den wir weder gewollt noch verursacht hatten.
Die Stuttgarter Bands In den vergangenen Jahrzehnten spielte ich bei verschiedenen Bands in Stuttgart. 1978 wurde ich Mitglied der "Jazz Society Stuttgart", die in der Marienstraße unter dem Traditionshotel "Ketterer" ein Kellerlokal mit ca. 200 Plätzen als Domizil hatte. Etliche Gruppen aus Stuttgart, die New Orleans Jazz, Dixieland Jazz, Chicago Style oder Swing spielten, gehörten der Jazz Society an. Zunächst spielte ich für einige Jahre beim "Dixieland & Swing Orchestra". In der Dixieland Hall war diese Band oft zu hören oder bei den "Stuttgarter Langen Nächten".
Alexanders Ragtime Band
1980 trat ich auch "Alexanders Ragtime Band" bei und saß bei der ersten Plattenproduktion (Alexanders Ragtime Band No.1), aufgenommem 1980 in den Bauer Studios Ludwigsburg, am Schlagzeug. Zu jener Zeit war die Stuttgarter Dixieland Hall bei Konzerten der Band immer ausverkauft. Rudi Reindl - heute Mitglied der SWR-Bigband - spielte damals bei uns Trompete. Bevor ein Konzert in der Hall begann, blies er das in vielen Westernfilmen verwendete Angriffssignal "Charge" der US-Kavallerie. Dann wusste jeder: Gleich geht's los. Eine weitere Band von Posaunist Alexander Katz war die "Blues & Swing Company", bei der ich ebenfalls mehrere Jahre spielte.
The Chicagoans
Von 1981 bis zum Jahr 2000 trommelte ich bei den "Chicagoans". In dieser Zeit nahmen wir die LP "Wanted" (1982) in der Stuttgarter "Zuckerfabrik" auf. Dick Cary - der von 1947 bis 1948 Pianist der Louis Armstrong All Stars war - spielte das Althorn und Piano. Ein weiteres Album der Chicagoans wurde in den Bauer Studios Ludwigsburg produziert. Die Aufnahmen zu "That's Jazz" (1986) entstanden mit dem Posaunisten der Louis Armstrong All Stars Trummy Young und dem britischen Posaunisten Roy Williams. In der Fachpresse (Jazz Podium) fanden beide LPs große Beachtung (siehe hierzu auch Jazz Lexikon 2, Martin Kunzler S. 1319). Im Artikel über Trummy Young ist hier zu lesen: "Als jüngste Einspielungen sind 'A Man And His Horn' und 'That's Jazz' (1983/84) mit der deutschen Gruppe The Chicagoans hervorzuheben."
1984 veranstaltete die Landesgirokasse in der Stuttgarter Schleyerhalle eine Matinee der Jazz-Fans mit den Chicagoans und weiteren Bands der Stuttarter Jazz Society. Wir traten mit dem britischen Posaunisten Roy Williams auf. Weitere Gäste waren: Lars Erstrand, Billy Butterfield, Peter Schilperoort und Beryl Bryden. Von diesem Konzert erschien auch eine Doppel LP. Und 1989 engagierte Dieter Nentwig die Chicagoans für die Barrelhouse Jazz Gala in der Alten Oper in Frankfurt. Damals vertrat Jan Jankeje, der etliche Jahre mit Biréli Lagrène tourte, unseren Bassisten Klaus Schulze. Clark Terry, Jimmy Hamilton, Lou Blackburn und Art Hodes traten ebenfalls an diesem Abend auf.
1994 nahmen die Chicagoans vom 27. Mai bis 5. Juni am "8. International Jazz Festival at Sea" teil, das in Venedig startete und uns zu den Ägäischen Inseln und wieder zurück nach Venedig führte. Etwa 50 Musiker aus den USA und Europa waren an Bord der Azur. Darunter Clark Terry, Al Grey, Red Holloway, George Wein, Butch Miles, Ray Brown, das Wild Bill Davis Trio und Jimmy Woode. Vom Auftritt der Chicagoans gibt es bei YouTube ein Video der Ballade "BlacK and Blue", aufgenommen von Rudlof Weitz, 1994 Jazz Festival at Sea (1/33) .
Dass die Chicagoans viele Jazzgrößen aus den USA in Konzerten begleiten konnten, verdankten sie Peter Bühr von den Flat Foot Stompers. Er hatte viele Jahre die Rems-Murr-Jazztage organisiert und die großen US-Stars ins Schwabenland geholt. Wir begleiteten nach Ende des Festivals die sich anschließenden Konzerte einzelner Musiker. Das waren u.a. Peanuts Hucko, Bill Allred, Trummy Young, Dick Wellstood, Warren Vaché, Dick Cary, Carrie Smith aber auch Gitarrist Al Casey, der in den 30er-Jahren auf Millionen Schellackplatten des Pianisten Thomas Fats Waller zu hören war und in den achtziger Jahren mit der Harlem Blues & Jazzband in Europa große Erfolge feierte.
Bei einem Konzert in der Stuttgarter Hall entdeckte unser Klarinettist Charly Höllering unter den Zuhörern Hanns Dieter Hüsch. In der Pause gingen wir zu ihm, um ein wenig mit ihm zu plaudern. Hüsch gastierte gerade mit seinem Kabarettprogramm im Renitenztheater in der Königsstraße. Das war nicht weit von der Marienstraße entfernt, wo wir an diesem Abend spielten. Hüsch wollte nach der Vorstellung noch etwas ausspannen, und da er swingenden Jazz liebte, besuchte er unser Konzert.
Zu den Stammgästen, die allabendlich in der Hall anzutreffen waren gehörte viele Jahre Klaus. Er lebte auf der Straße und kam fast jeden Abend in den Club, um Musik zu hören, die er dann gewohnt lautstark bewertete. Er selbst - so erzählte man sich - war in seinen früheren Jahren Profi-Jazzmusiker gewesen. Einer seiner Sprüche, die er über zwei Pianisten der Jazz Society zum Besten gab, lautete: "De Specht spielt net schlecht. Aber de Lener spielt scheener!" Und wenn ich nach einem Konzert mein Schlagzeug in den Koffern verstaut hatte, kam Klaus und wollte unbedingt meine Beckentasche die vielen Stufen nach oben tragen. "Gibst mer 'ne Mark, dann trag i dei Beckentasch." Wobei er jedesmal kundtat, dass meine Beckentasche um einiges leichter sei, als die von Charly Antolini.
Am Rande sei noch ein seltsamer Vorgang erwähnt, der sich am 1.12.1977 ereignete. Vertretungsweise trat ich ab Mitte der siebziger Jahre mit den Chicagoans auf, bei denen Jörg Reiter am Piano saß. Ich wohnte damals in Nagold und war telefonisch an diesem Tag nicht zu erreichen. Deshalb schickte mir Bandleader Klaus Bader ein Telegramm mit folgendem Wortlaut: "Wegen Revolution bitte gleich anrufen - gezeichnet Bader." Wie bekannt, gab es in dieser Zeit terroristische Anschläge durch die "Rote Armee Fraktion". 1977 erreichten die Aktivitäten der sogenannten zweiten Generation ihren Höhepunkt. Der Hintergrund zum Telegramm war folgender: Ich sollte an diesem Abend im Nachtclub "Revolution" - dort war damals das Domizil der Jazz Society Pforzheim - beim Konzert für Peter Malinowski spielen. Aufgrund dieses Telegramms wurde die Wohnung von Klaus in der Pforzheimer Hachelallee von Unbekannten komplett auf den Kopf gestellt. Der missverständliche Text und der Name Bader im Telegramm hatte die hektische Aktion von BKA oder Verfassungsschutz ausgelöst.
Ragtime Specht Groove
1985 bis 1987 war ich Drummer der "Ragtime Specht Groove" von Pianist Hans-Jürgen Bock, der als "Ragtime Specht" in Deutschland bekannt war. Er kam 1965 von der Hamburger "Old Merry Tale Jazzband" nach Stuttgart. Diese hatten einen riesen Erfolg mit dem Sommerhit von 1961 "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n", der sieben Wochen lang den ersten Platz in der deutschen Hitparade belegte. Auch mit seiner "Specht Groove" konnte Hans Jürgen beachtliche Plattenerfolge verzeichnen. Im Repertoire der Band waren etliche Kompositionen, die Hans Jürgen geschrieben hatte. "Hildchen" war seiner Frau gewidmet, "Albumblatt für Dieter Zimmerle" dem Jazz-Redakteur beim SDR und Herausgeber der Zeitschrift "Jazz Podium". "Merry-Go-Round-Rag" (Karussell-Rag) widmete er seiner geistig behinderten Tochter, die es so sehr liebte, mit dem Karussell zu fahren. "Arie Lighthart" schrieb er für den Banjospieler der Dutch Swing College Band und schließlich "Stuttgart Marienstraße", eine Hommage an die Stuttgarter Dixieland Hall in der gleichnamigen Straße. Nirgenwo sonst bin ich so häufig aufgetreten wie in diesem bekannten Club in der Stuttgarter Innenstadt.
Mit der Specht Groove spielte ich u.a. in der Music Hall Ludwigsburg, bei der Landesgartenschau in Heilbronn, beim berühmten Zulu's Ball in Schwalbach, bei Jutta im Schwarzen Schaf in Ottenbronn, in der Dixieland Hall Stuttgart, in der Stuttgarter Merz Schule, im Jazz Club Bad Nauheim, im Karlsruher Jazz Club, beim Jubiläum des Reutlinger Jazz Clubs auf der Uhlandhöhe. Auch in späteren Jahren trat ich immer wieder mit der Ragtime Specht Groove bei dem einen oder anderen Konzert auf. So saß ich bei "30 Jahre Ragtime Specht Groove" neben Bernd Schuchardt und Slick Salzer ebenfalls am Schlagzeug als der "Specht" im Oktober 2001 in der Stuttgarter Jazz Hall sein Jubiläum feierte. Auch Bassist Jan Jankeje war der Einladung gefolgt. Er spielte in den siebziger Jahren im Trio von Hans Jürgen Bock. Auf der 1976 bei Intercord erschienenen LP Vol. III der Ragtime Specht Groove hat Jan den Titel "Willy, Februar '75" komponiert, der seinem verstorbenen Schwiegervater gewidmet ist. Anfang der achtziger Jahre - Jan hatte Rainer Werner Fassbinder kennen gelernt - schrieb er für den letzten Fassbinder Film "Querelle" den Soundtrack "Erster Tango", den er mit Biréli Lagrène einspielte und in dem Jeanne Moreau zur Musik tanzte. E
Mein letztes größeres Konzert mit Hans-Jürgen Bock und seiner Ragtime Specht Groove war 2003, zusammen mit der französischen Sängerin Chrystelle Maechler, als wir bei der Jazz & Blues Night in der Lübecker Musik- und Kongreßhalle auftraten. Am 7. Mai 2006 verstarb der "Specht" völlig unerwartet auf der Rückreise von einem Jazzkurs, den er in Burghausen gegeben hatte.
Stuttgarter Dixieland All Stars
Als man mir 1996 nach dem Ausscheiden von Drummer Slick Salzer anbot, in die Band einzutreten, musste ich nicht lange überlegen. Zählten die Stuttgarter doch zu den bekannten deutschen Dixieland Jazz Bands. Sie waren beim renommierten Platten-Label Intercod unter Vertrag und hatten auch dementsprechende Kontakte zu vielen Veranstaltern. Ich trat mit ihnen bei mehreren Festivals auf: Stuttgart (Open Air Killesberg), Dresden (28. Internationales Oldtime Jazzfestival), Hamburg (Jazz-Marathon), bei einem Festival im Stadttheater in Policka (Tschechien) und in New Orleans.
Während meiner Zeit bei den Stuttgarter Dixieland All Stars bekam ich eines Tages den Anruf vom Schweizer Charly Antolini, einem der handwerklich besten Schlagzeuger in Europa. "Kannst du mich am Sonntag vertreten? Oscar Klein hat mir deine Telefonnummer gegeben." Da ich mit den All Stars an diesem Termin bereits einen Gig im Stuttgarter Si Hotel hatte, konnte ich Charly diesen Gefallen nicht tun. Es kam nicht selten vor, dass Kollegen bei mir anriefen, weil sie zwei Gigs zur gleichen Zeit hatten und deshalb dringend einen Ersatz suchten.
Im Frühjahr 1999 verstarb leider unser Trompeter Wolfgang Trattner. Noch wenige Tage vor seinem Tod spielte er unter Aufbietung aller Kräfte bei einem Konzert im Waiblinger Bürgerzentrum mit der Band. Trattner galt als einer der besten deutschen Swingtrompeter. Er hatte einen eigenen Stil gefunden. Sein Ton und seine Art zu phrasieren waren einzigartig. Bassist und Bandleader Ludwig Stimmler folgte ihm am 31. Januar 2003. Ludwig hatte schon 1998 bei unserer Gastspielreise nach New Orleans wegen schwerer Erkrankung nicht mehr auftreten können. Jan Jankeje spielte an seiner Stelle den Kontrabass. Nach dem Tod von Lude - wie Stimmler bei uns hieß - hatte die Band keinen Manager mehr. Damit war das Ende der Stuttgarter Dixieland All Stars besiegelt.
Bei den 2011 gegründeten "Sunny Side Up Jazzfellows" spielen heute neben mir zwei weitere ehemalige Mitglieder der "Stuttgarter Dixieland All Stars", Peter Lamparter cl und sein Bruder Jochen Lamparter bj,g und von den Flat Foot Stompers Roland Müller tb, Ernst Eckstein co und Wolfram Grotz p. Rainer Guth, ein weiterer Stuttgarter Musiker, spielt Kontrabass. Ernst Eckstein musste zwei Jahre nach Bandgründung wegen einer Erkrankung das Trompetenspiel aufgeben. An seine Stelle trat Eberhard Jirzik. Er war früher Mitglied der Frankfurter Barrelhouse Jazz Band. Am 3. November 2019 trat die Band letztmals in der Stuttgarter Jazz Hall auf.
Flat Foot Stompers
Bei den Flat Foot Stompers aus Waiblingen, die vom Klarinettisten Peter Bühr gemanagt wurden, spielte ich Ende der achtziger Jahre gelegentlich als Vertretung ihres Schlagzeugers Uli Füssenhäuser. So wurde ich beispeilsweise für ein Konzert 1989 in der Leonberger Stadthalle engagiert, das mit dem Klarinettisten Peanuts Hucko und Posaunist Bill Allred stattfand. Peanuts spielte u.a. bei Glenn Miller, Benny Goodman, Eddie Condon, den Louis Armstrong All Stars, bei Earl Hines und Jack Teagarden.
Als die Flat Foot Stompers 2002 für das "Jazz Jubilee" in Sacramento Kalifornien gebucht wurden, konnte ich - für den verhinderten Schlagzeuger Alexander Sterzel - die Reise in die USA antreten. Das "Jazz Jubilee" - das größte Jazzfestival der USA - findet immer im Mai zum Memorial Day Weekend statt. Nur Peter Bührs ausgezeichneten Kontakten war es zu verdanken, dass die Band ein Engagement in den USA bekam. Als wir dann endlich auch die Arbeitserlaubnis für die USA in Händen hielten, stand unserem Engagemt beim Festival in Sacramento nichts mehr im Wege. Unser Pianist war eigens dazu nach Frankfurt gefahren, um die Arbeitserlaubnis persönlich abzuholen. Denn ohne diese wäre es nicht möglich gewesen gegen Gage in den USA aufzutreten.
Dort angekommen wurden wir in einem schön gelegenen Hotel (Hawthorn Suites, 321 Bercut Drive, Downtown) untergebracht. Wir hatten einen eigenen Band-Bus mit Fahrer, der uns zu den verschiedenen Auftrittsorten und Bühnen brachte. Bevor das Festival anfing, traten wir in mehreren Clubs in der Umgebung auf. Das Festival begann für uns zunächst mit einer Parade. Auf einem Feuerwehrauto fuhren wir an der jubelnden Menge vorbei durch die Straßen von Sacramento. Bei unseren Konzerten, die wir in den nächsten Tagen zu absolvieren hatten, tanzten viele amerikanische Paare zur Musik. Manche Frauen trugen Charleston-Kleider und hielten beim Tanz kleine Schirmchen in der Hand, wie ich das von New Orleans her kannte.
Viele Stilarten waren beim Festival in Sacramento vertreten: Soulful Blues und Rockin' Blues, Swing und Western Swing, Cajun und Zydeco, Country, Rockabilly und Bluegrass, Latin Music, New Orleans 2nd-line & Street Beat, Straight-ahead & Mainstream Jazz, Ragtime und Early Jazz, Bigbands / Orchestras, Marching Bands, Youth Bands, Banjo Performances.
Außer unserer Band nahmen noch sechs weitere aus Europa am Festival 2002 teil. In einer Gruppe aus England, die mit uns im Hotel logierte, spielte Pianist Keith Little, den ich in den neunziger Jahren öfter für die Swinghouse All Stars engagiert hatte.
Alexanders Swing Machine
Bei Alexanders Swing Machine vertrat ich öfter Gregor Beck. Das war z.B. 1989 bei den Jazztagen in Herisau (Schweiz) und 1990 während der "Veedol-Tournee", die uns zunächst nach Fellbach in die Schwabenlandhalle führte, dann nach Frankfurt zur Jahrhundethalle, in den Münchner Olympiapark und nach Düsseldorf und Hamburg. 1992 gaben wir im Jazz Club im bayerischen Burghausen ein Konzert "15 Jahre Jazzkeller Mautnerschloss" zusammen mit Tenosaxophonist Danny Moss und Trompeter Colin Dawson.
Wir hatten damals auch viele private Gigs. So spielten wir 1989 in Durbach bei einer Feier der Familie Franz Burda, oder bei Jürgen Gutbrod vom Kohlhammer Verlag. 1992 waren wir in Metzingen auf einem Fest der Holy Brüder Uwe u. Jochen engagiert. Um bei einer Hochzeit in Sylt im Gogärtchen auftreten zu können, mussten wir auf der Hinfahrt von Karlsruhe nach Kampen unseren Pianisten im Hamburger Hafen abholen. Armin Schäfer war gerade noch rechtzeitig von einer Kreuzfahrt zurückgekehrt. Weitere Engagements hatten wir in der Kingeles Mühle in Bad Urach, in der AVG-Halle Ettlingen bei einem Fest à la Bio's Bahnhof und bei einer Floßfahrt von Wolfratshausen nach München.
Im Oktober 1994 wurden wir überraschend für den "Ball der Sterne" im Mannheimer Rosengarten engagiert. Zusammen mit den Viel-Harmonikern, Chapeau Claque, Steven P. and The Hound Dogs, Udo Reising's Jazz-Salon Orchester und dem Original Praque Syncopated Orchestra traten wir im Foyer auf. Hajo Stohers Party Gang mit der Kirrlacher Sängerin Lou war als mobile Band an verschiedenen Orten im Rosengarten zu hören. Lou startete Jahre später beim Eurovision Song Contest in Riga mit dem Song "Let's get happy" von Ralph Siegel. Im Mozartsaal spielte Paul Kuhn mit seinem Orchester sowie die Jochen Brauer Band. Weltstar Shirley Bassey trat bei der Mitternachtsshow auf und acht Sterneköche, darunter Harald Wohlfahrt, verwöhnten das Publikum mit diversen Menüs. Wir hatten den Smoking aus dem Schrank geholt, um im passenden Outfit unsere Musik zu präsentieren. Das gute Stück hatte ich kurz zuvor bei C&A erworben.
Etwas Besonderes waren unsere Gastspiele im Mannheimer Kabarett "Ricas Sonnenschein" in der Seckenheimer Straße 102. Bei Rica Corell, der Grande Dame des Mannheimer Kabaretts, traten auch große Stars auf wie z.B. Zarah Leander. Wir fühlten uns dort immer wohl, obgleich die Bühne für ein Quartett viel zu klein war und die Gage nicht gerade üppig.
Amüsantes ereignete sich oft in den Pausen. So auch eines Abends in "Ricas Sonnenschein". Jochen Brauer war mit seiner Gattin unter den Gästen. In unserer ersten Pause trat sie mit folgenden Worten auf mich zu: "Gib mir doch bitte mal eine CD von euch. Ihr seid ja wirklich klasse. Ich arbeite beim Fernsehen und kann euch demnächst einen Gig im ZDF vermitteln." Danach mischte sie sich wieder unter die Gäste und ich habe nie wieder etwas von ihr gehört.
1995 nach dem Tod von Rica Corell schloss der "Sonnenschein" seine Pforten. Sohn Ernie Seyfferth pachtete wenig später auf der Friesenheimer Insel in Mannheim die "Orderstation". Dort traten wir zwei- oder dreimal auf. Am 23.10.1997 gaben wir unser letztes Gastspiel bei ihm mit Charly Höllering, Thilo Wagner und Wolfgang Mörike. Bald darauf war die Orderstation geschlossen und Ernie ward nicht mehr gesehen. Eines Tages, es war im August 2013, klingelte mein Telefon und Ernie war am Ende der Leitung. Er zeigte sich überrascht, dass ich nach so langer Zeit immer noch die gleiche Nummer hatte. Wir vereinbarten, uns bei Gelegenheit zu treffen.
In den neunziger Jahren kam Ernie öfter nach Karlsruhe. Er hatte bei Radio Badenia einen Job als Moderator. Eines Tages lud er mich ins Studio ein, das im Krokodil am Karlsruher Ludwigsplatz seine Räume hatte. Wir plauderten in seiner Sendung über Jazzgrößen mit denen ich im Lauf der Jahre aufgetreten war und spielten dazu einige Stücke, die wir mit ihnen aufgenommen hatten.
Urschwäbisch ist die jährlich im Dezember stattfindende Veranstaltung der Traugott-Armbrüstle-Gesellschaft im Stuttgarter Bärenschlössle. Dort traf sich viele Jahre die "High Society" zum Traugott Armbrüstle-Fest. Traugott ist u.a. der Erfinder des "Tschäss", eine Figur, die der Stuttgarter Journalist Georg Bahmann erfunden hat. Dazu ist 1990 ein Buch beim Stuttgarter SWI-Verlag erschienen, in dem das Leben und Wirken des schwäbischen Universalgenies mit Texten von G. Bahmann und Illustrationen von Charly Höllering gewürdigt ist. Bei diesen jährlichen Treffen halten die Mitglieder der Gesellschaft Vorträge über neue Erkenntnisse aus der Armbrüstle-Forschung. Böse Zungen behaupten zwar, Traugott Armbrüstle sei nie geboren worden, andere wiederum sagen, Traugott Armbrüstle sei niemals gestorben. „Die Wahrheit liegt wie immer in der Mitte“, sagt sein Biograf Georg Bahmann. 1992 trat ich mit Alexanders Swing Machine beim Traugott Armbrüstle Fest auf.
Rod Mason Jazz Band / Chris Haskins Jazzband
Viele Jahre war ich mit der Band von Trompeter Rod Mason befreundet. 1976 spielte Rod mit seiner Band bei unserem Konzert "15 Jahre Washhouse Stompers", das in der Durlacher Festhalle stattfand. Ein Jahr später besuchte ich ihn und seine Familie für zehn Tage in seinem Haus in Plymouth. Dort konnte ich allabendlich für einen Set mit seiner Band im "Good Companions" auftreten. Als Drummer Jimmy Garforth einige Zeit später die Band in Richtung Schweiz verließ und sich dort den "Piccadilly Six" anschloss, fragte mich Rod, ob ich bei ihm spielen wolle. Das Leben als Profi war mir damals zu unsicher und zu stressig. Deshalb nahm ich das Angebot nicht an.
1980 verließ Trompeter Rod Mason seine eigene Band und wurde Mitglied der Dutch Swing College Band. Daraufhin führte Bassist Chris Haskins die Band weiter. Trompeter Andy Lawrence hatte die Stelle von Rod Mason eingenommen. 1983 verpflichtete mich Chris für eine Tournee nach Holland. Wir spielten mehrere Tage abends in einem Pub in Enkhuizen am IJsselmeer. Tagsüber hatten wir einen Gig in einem Bootsclub. Bei dieser Tournee in Holland spielten neben mir und Bandleader Chris Haskins b, noch Andy Lawrence tp, Andre Beeson as und Tobias Langguth g.
Peschu's Hot Three feat. Simon Holliday
Mit Pianist Simon Holliday - 1964 in Nottingham geboren - spielte ich von 1999 bis 2006 meist im Trio manchmal im Quartett. In den neunziger Jahren hatte ich ihn durch seine britischen Freunde, die in Karlsruhe und Stuttgart lebten, kennen gelernt. Er selbst hatte sich in Freiburg niedergelassen und spielte wie ich bei den Pforzheimer Chicagoans von Klaus Bader und zusammen mit Klaus und mir im „Old Time Jazz Quartett“.
In Karlsruhe traten wir viele Jahre beim Ludwigsplatzfest auf. Udo Glaser vom Cafè Ludwigs rief mich meist kurzfristig an, so dass ich immer froh war, wenn Simon an diesem Tag nicht belegt war. Noch heute erinnert man sich gerne an Simons einfühlsame Interpretation von „Mannenberg“, eine Komposition des südafrikanischen Pianisten Dollar Brand, der sich nach seiner Konversion zum Islam Abdullah Ibrahim nannte. Mannenberg galt unter dem Apartheid-Regime zeitweise als Hymne der nicht-weißen Bevölkerung Südafrikas. Simon - ein vorzüglicher Sänger, Pianist und Entertainer mit riesigem Repertoire - konnte durch die Auswahl seiner Stücke immer eine tolle Stimmung erzeugen. Wenn er dann vom Jazzrepertoire zu Titeln von Louis Prima wechselte, die er mit rauher Stimme sang, geriet das Publikum in Verzückung. Für mich war es nicht immer ganz leicht, seinen Eingebungen zu folgen, wählte er doch ohne Absprache - ganz spontan aus dem Augenblick heraus - seine Stücke. Er hatte ein gutes Gespür welche Titel für diejeweilige Situation passend waren. Gerne erinnere ich mich auch an unsere Gastspiele im Bruchsaler Journée, wenn Simon in einem Set Hits der sechziger Jahre dem Publikum präsentierte. In den Karlsruher Messehallen traten wir im Rahmen einer Sendung für "Baden Radio" auf. Auch im Ettlinger Vogelbräu oder im Lindenbräu in Waldbronn waren wir zu Gast, sowie bei etlichen privaten Festen. Nach einem Auftritt im Karlsruher Moninger 2006 trennten sich unsere Wege. Seit 2017 spielen wir gelegentlich wieder zusammen. Erst jüngst waren wir bei der Karlsruher Museumsnacht im Prinz-Max-Palais zu hören. Auch bei einem Geburtstagsfest im Karlsruher Stadtteil Rüppurr saß Simon am Piano.
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